back

Mit „Van Afval tot Zeeman“ (‚Vom Abfall zu Zeeman') schaffen wir ein Produkt aus Abfallmaterial. Der niederländische Name symbolisiert die Zusammenarbeit zwischen lokalen Partnern für dieses Projekt.

Das Projekt. 

Die niederländische Regierung arbeitet mit den Unternehmen an einem vollständigen Übergang zur Kreislaufwirtschaft bis 2050. Wir von Zeeman möchten zu einer Kreislaufwirtschaft beitragen. Das tun wir mit „Van Afval tot Zeeman“. Wir tun das nicht allein. Mit unseren Partnern vor Ort untersuchen wir das Post-Consumer-Recycling und möchten einen Stoff entwickeln. Gemeinsam möchten wir so lokal wie möglich ein Produkt mit einem höchstmöglichen Prozentanteil recycelten Textilien aus Verbraucherabfällen schaffen. Dabei geht es um Textilien, die tatsächlich von Verbrauchern getragen und anschließend eingesammelt wurden. Das nennen wir auch Post-Consumer-Recycling. Wir möchten das Produkt letzten Endes in den Zeeman-Filialen verkaufen .  
 
Wir haben die Latte hoch gehängt. Am liebsten würden wir ein Produkt aus 100% Post-Consumer-Fasern herstellen. Das ist technisch gesehen zwar noch nicht machbar, aber wir denken, dass wir am weitesten kommen, wenn wir so hoch wie möglich hinauswollen. Gemeinsam mit niederländischen Partnern werden wir die Kette möglichst auf eigenem Boden schließen. Und dabei haben wir einen langen Atem. Wir wissen nämlich nicht genau, wann ein Produkt in den Läden liegen wird. 
 
Wir teilen unseren Prozess und zeigen, was wir erreichen, aber auch, wie kompliziert und unberechenbar dieser Prozess ist. Transparenz wird nämlich bei uns großgeschrieben. Sonst wird uns der Wandel in Richtung Kreislaufwirtschaft nicht gelingen. Deshalb verhalten wir uns auch dir gegenüber transparent.

Partner.

Cirkelwaarde 

CirkelWaardeist ein Bündnis aus AVU, Circulus und ROVA – drei öffentlichen Abfallentsorgern, die gemeinsam den Hausmüll von 2,6 Millionen Einwohnern verarbeiten lassen. Sie betrachten diesen Abfall als Rohstoffe, mit denen sie an einer zunehmenden Kreislaufwirtschaft bauen. Gemeinsam kümmern sie sich darum, dass diese Abfall- und Rohstoffe aus den Haushalten bei geringstmöglicher Umweltbelastung so hochwertig wie möglich einer neuen Verwendung zugeführt werden. Dazu verwenden sie die hochwertigste Verarbeitungstechnologie oder neue Anwendungen zur Abfalluntersuchung. 


Frankenhuis Textielrecycling 

Frankenhuis Textielrecycling ist ein Spezialist für die großräumige Verarbeitung von (getragenen und aussortierten) Post-Consumer- und industriellen Textilabfällen. Textilien sind für Frankenhuis ein wertvoller Rohstoff, der zu hochwertigsten Rohstoffen für verschiedene Folgeindustrien wie Spinnereien, Non-Woven-Industrien und chemische Verarbeitungslinien im In- und Ausland wiederverwertet wird. Frankenhuis ist eng an zahlreichen Innovationen beteiligt und hält mit allen Entwicklungen auf dem Gebiet hochwertigen Recyclings Schritt. Das Ziel von Frankenhuis: hochwertiges Recycling für jede Textilart.


Saxion

In der Saxion Hogeschool haben wir die Forschungsgruppe Sustainable & Functional Textiles. Diese Forschungsgruppe beschäftigt sich unter anderem mit der Erforschung einer nachhaltigeren Textilindustrie. Der Fokus dieser Forschung liegt sowohl auf dem Designprozess (Design zur Wiederverwendung) als auch auf dem Textilrecycling mit innovativen Technologien auf der Basis mechanischer und chemischer Prozesse. Dank der multidisziplinären Kooperation zwischen Wirtschaft, Forschung und Lehre werden innovative Konzepte und Produkte entwickelt. Kooperationen laufen auf regionaler, nationaler und internationale Ebene.


Het Goed

Het Goed ist ein sozialer Einzelhandelsbetrieb mit 30 Kreislaufwarenhäusern und fünf Textilsortierzentren in den Niederlanden. Die Kreislauforganisation schafft durch Wiederverwertung neue Arbeitsplätze. So geben sie der Kleidung eine zweite Chance und bieten den Menschen einen Job. Tagtäglich erhalten Hunderte Menschen die Chance, auf niedrigschwelligem Niveau Berufserfahrung zu sammeln. Damit ist Het Goed auf dem Gebiet des sozialen Unternehmens wegweisend.


Enschede Textielstad

Enschede Textielstad entwickelt und produziert nachhaltige Stoffe für die Mode- und Inneneinrichtungsbranche. Grundlage ist die Entwicklung hochwertiger Textilien mit einem möglichst hohen Anteil Textilien aus Post-Consumer-Abfällen und natürlichem Material. Die Stoffe werden auf Anfrage in Enschede gewebt. So vermeiden wir eine Überproduktion und behalten die Produktion bei uns in der Nähe. Unser Ziel ist es, so lokal und nachhaltig wie möglich zu produzieren und Marken, die bereits an einer stärkeren Nachhaltigkeit und/oder Restoring arbeiten, auf niedrigschwelligem Niveau mit Qualitätsstoffen auszustatten.


Der Prozess.

Untersuchung

In dieser Phase erkunden wir die Möglichkeiten für unser Ziel: ein gewebtes Tuch, hergestellt in den Niederlanden, aus 100% Post-Consumer-Fasern. Wir lassen bei Saxion Faser- und Spinntests mit unterschiedlichen Materialzusammensetzungen durchführen, bis wir bei einer Zusammensetzung sind, die uns für unser Ziel geeignet erscheint und Fasern in bester Qualität liefert. Wir haben dabei mehrere Zwischenschritte:

  1. Ein Tuch mit dem Schussfaden aus Recyclingmaterial und dem Kettfaden aus Bio-Baumwolle
  2. Ein Tuch mit dem Schussfaden aus recyceltem Post-Consumer-Material und dem Kettfaden aus recyceltem Pre-Consumer-Material
  3. Ein Tuch sowohl mit dem Schussfaden als auch dem Kettfaden aus möglichst viel recyceltem Post-Consumer-Material (bei Bedarf um Pre-Consumer-Rezyklat ergänzt)

Produktion Zwischenergebnis 1

Ein gewebtes Tuch, bei dem der Schussfaden aus recyceltem Material und der Kettfaden aus Bio-Baumwolle ist. Damit beschäftigen wir uns derzeit.

Wir lassen diverses Inputmaterial von Het Goed bei Saxion testen und versuchen, daraus ein spinnbares Garn herzustellen. Sobald uns das gelungen ist, findest du hierzu ein Update.

Produktion Zwischenergebnis 2

Ein gewebtes Tuch, bei dem der Schussfaden aus recyceltem Post-Consumer-Material und der Kettfaden aus recyceltem Pre-Consumer-Material ist.

Ein Update folgt, sobald wir damit begonnen haben.

Produktion Zwischenergebnis 3

Ein Produkt aus einem Tuch, bei dem sowohl der Schussfaden als auch der Kettfaden aus möglichst viel recyceltem Post-Consumer-Material ist, bei Bedarf ergänzt um möglichst viel Pre-Consumer-Rezyklat.

Ein Update folgt, sobald wir damit begonnen haben.

Blogposts.

Warum ist es so kompliziert, aus gebrauchter Kleding ein neues Textilprodukt herzustellen? | Zeeman

Warum ist es so kompliziert, aus gebrauchter Kleidung ein neues Textilprodukt herzustellen?

Vieles von dem, was in den letzten Jahren bekundet wurde, konnte nicht umgesetzt werden. Das wusste man in der Branche und es ist sehr lobenswert, dass die ACM das jetzt nachgewiesen hat. Es ist nämlich ungeheuer schwierig, neue Kleidung aus abgetragener Kleidung herzustellen.

Persberichten.

Glossar. 

Pre-Consumer-Recycling vs. Post-Consumer-Recycling – beim Pre-Consumer-Recycling handelt es sich um die Wiederverwertung von Rohstoffen, die noch nicht vom Verbraucher verwendet wurden. Zum Beispiel Textilien, die übrigbleiben, wenn die Muster herausgeschnitten werden. Das wird als Verschnitt bezeichnet. Oder Kleidung, die niemals verkauft oder getragen wurde und irgendwo gelagert wird. Beim Post-Consumer-Recycling handelt es sich um die Wiederverwertung von Rohstoffen (in diesem Falle Textilien), die bereits vom Verbraucher verwendet wurden. In unserem Fall handelt es sich um gesammelte Kleidung, die über die Textilcontainer über Het Goed bei uns landet.

 

Downcycling, Upcycling, Recycling – Downcycling bedeutet, dass aus einem bestimmten Produkt, zum Beispiel einer Jeans, im Recyclingprozess ein „niederwertiges“ Produkt hergestellt wird. In diesem Falle wäre das zum Beispiel eine Schallschutzplatte, bei der die geschredderten Fasern der Jeans zu einer Platte zusammengepresst werden. Da man hierfür auch anderes Material verwenden könnte, gilt dies als „niederwertige“ Verwendung der Jeans. Upcycling ist genau das Gegenteil davon. In diesem Falle würde man aus der Jeans erneut eine Jeans herstellen. Wir nennen das deswegen Upcycling, weil es ziemlich aufwändig ist, aus Fasern, die schon ziemlich „verlebt“ sind (Waschen, Verschleiß beim Tragen) erneut ein hochwertiges Garn und somit Jeans herzustellen. Recycling bedeutet nichts mehr und nichts weniger als die erneute Verwertung von Material.

 

Zirkuläre Textilien (textile to textile) – Wenn Textilien recycelt werden und das recycelte Material für neue Textilprodukte wiederverwertet werden kann.

 

Gestrick vs. Gewirk – Ein Gestrick wird mit einem einzigen Faden hergestellt, der in Maschen ineinandergelegt wird, ein Gewirk wird mit zwei Fäden hergestellt, die ineinander verwebt werden. Ein Gestrick (zum Beispiel ein T-Shirt) ist oft elastischer als ein Gewirk (zum Beispiel eine Jeans).

 

Mechanisches Textilrecycling (Zerfasern) – mit Hilfe mechanischer Prozesse wird das Textil in Stücke geschnitten und zu einem faserartigen Material auseinandergezogen.

 

Chemisches Textilrecycling – mit Hilfe von Chemikalien wird das Textilmaterial zu Molekülen abgebaut, die anschließend wieder zu neuen Textilfasern aufgebaut werden können.

 

Fasern, zerfasern – Diese Begriffe sind hier auch schon aufgetaucht. Zerfasern bedeutet, dass man Kleidung und andere Produkte aus Stoff durch einen großen Schredder laufen lässt und dabei so schreddert, dass nur noch Fasern übrigbleiben. Diese Fasern sehen so ungefähr wie eine Kissenfüllung aus: ganz weich und flauschig.

 

Kettfaden und Schussfaden – das sind Begriffe, die zur Webtechnik gehören. Der Kettfaden ist derjenige Faden, der horizontal über den Webstuhl verläuft, der Schussfaden verläuft vertikal und kreuzt den Kettfaden.

 

Noch Fragen? Dann setz dich ruhig mit uns in Verbindung. 

Schick bitte bei Rückfragen eine E-Mail an csr@zeeman.com.